Auch Daten können recycelt und wiederverwertet werden. Dafür braucht es Green Data Lifecycles. Das ist aber nicht das Einzige, was Daten nachhaltig macht. Nachhaltigkeit bedeutet hier auch Datensouveränität in Europa und regional. Und das ist keine Fantasterei, sondern ein großer Traum, den es sich lohnt zu träumen, wie uns Günther Tschabuschnig von der Data Intelligence Offensive in Österreich in dieser Episode erklärt hat.
Was hat Milch und Regentropfen mit dem nachhaltigen Datentausch zu tun?
Im Bereich der Daten herrscht eine große Vielfalt. In dem Maße, in dem immer mehr Akteure ihre Metadaten zugänglich machen, entsteht ein Markt, der eine Vielzahl unterschiedlicher Datentypen hervorbringt. So wie man für kulinarische Zwecke zwischen veganer Milch und normaler Milch wählen kann, können wir jetzt unterschiedliche Qualitäten und Anwendungen verschiedener Daten erkennen. Das ist die neue Norm in unserer datengesteuerten Welt.
In unserem Podcast erklärt Ernst Kössl vom BMK über Österreichs proaktive Haltung in der Datenexploration auf, insbesondere im Bundesministerium für Klimaschutz. Bereits 2014 hat Österreich seine erste Datenstrategie geschmiedet und damit die Weichen für nachfolgende Initiativen wie die Data Intelligence Offensive (DIO) im Jahr 2019 gestellt. Jüngster Meilenstein war die Gründung des Green Data Hub im Oktober 2022, ein weitläufiger Marktplatz für verschiedenste Daten.
„Wir wollen aus Daten Wissen machen. Dabei ist uns egal, wo die Daten liegen, solange die Souveränität gewahrt bleibt. Wir entkoppeln die Infrastruktur von der Nutzung der Daten.“ – DI Mag. Günther Tschabuschnig – Präsident – Data Intelligence Offensive
In einer metaphorischen Parallele vergleicht Günter Tschabuschnigg (DIO) Datenpunkte mit Regentropfen. Diese Tröpfchen müssen akribisch gesammelt und analysiert werden, um sie in aussagekräftiges Wissen umzuwandeln. Dieses Wissen könnte uns zum Beispiel darüber informieren, ob in einer Stunde ein Regenschirm benötigt wird. Die Fülle der Daten bietet einen fruchtbaren Boden für die Entwicklung von Anwendungsfällen, die nicht nur der Gesellschaft als Ganzes zugute kommen, sondern auch die Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen.
Fritz Fahringer, Projektleiter des Data Hub Tirol, vergleicht den Data Hub mit einem Supermarkt, dessen Milch die Daten sind. Am Anfang ist die Milch für alle gleich, einheitlich und nicht unterscheidbar. Vergleicht man jedoch verschiedene Datensätze, wird ihre wahre Granularität enthüllt. Plötzlich gibt es eine breite Palette von Milchoptionen, darunter Hafermilch, Vollmilch und mehr. Diese nuancierten Variationen ermöglichen es uns, Daten in verschiedenen Anwendungsfällen effektiver zu nutzen.
Das Ministerium, das die Schwerpunkte Energiewende, die Mobilitätswende und die Kreislaufwirtschaft verfolgt, ist sich der Dringlichkeit bewusst, den Datenaustausch zu beschleunigen. Zu diesem Zweck setzt es auf die Vernetzung verschiedener Akteure und fördert Leuchtturmprojekte. Allein bis 2023 sollen Projekte im Gesamtwert von 10 Millionen Euro ausgeschrieben werden.